gest.: 1987 betrieb als begeisteter Ornithologe aktiven Naturschutz
und
war nicht nur oben stehendes sondern auch
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Werner Ballschmieder
Im Garten der vier Jahreszeiten
Wenn der Frühling um diese Zeit, es ist der 23. März, hier
und da auch erst schüchtern aus den Augenwinkeln zwinkert — bei Hellers
in Nitzschka lacht er bereits übers ganze Gesicht. Eine derartige
Fülle leuchtender Farben haben wir nicht erwartet. Man könnte
den Garten einteilen in Schneeglöckchenhang, Staudengarten, Waldflorawiese
und Steingarten, obwohl keine strenge Abgrenzung vorhanden ist. Lediglich
die von Ehrhard Heller in langwieriger Arbeit eingefaßte Launzige,
ein kleines, zuzeiten aber wildschäumendes Bächlein, durchschneidet
das Gelände als willkommene Abwechslung. Sinnvoll und die sichere
Hand des versierten Gartenfreundes verratend, fügen sich wunderschöne
Gräser, Farne und edle Blütengehölze ins Bild, so, als hätte
der Gärtnerphilosoph Karl Förster Pate gestanden. Von ihm habe
ich auch, weil es hier eben zu allen Jahreszeiten überströmend
blüht, die Überschrift entlehnt. Es ist an der Zeit, die langjährige
ehrenamtliche Tätigkeit Ehrhard Hellers als Naturschutzhelfer zu würdigen,
Als autodidaktischer Vogelkundler hat er einen guten Namen, und seine gefiederten
Lieblinge scheinen das zu wissen. Kaum glaubhaft, aber der schriftliche
Nachweis liegt vor uns, daß auf seinen kaum zweitausend Quadratmetern
1973 15 Arten, zum Teil in mehreren Paaren, brüteten. Die „Vogelhecke",
sein besonderer Stolz, wird alljährlich zur Wiege vieler, vieler Vogelkinder.
Und wohin der Blick sich auch wendet, überall Nistkästen und
Futterstellen. Ganz glücklich ist Ehrhard Heller, wenn sich der schönste
unserer heimischen Vögel, der schillernde Eisvogel, bei ihm so sicher
fühlt, daß er aus dem gemauerten Goldfischbecken hin und wieder
ein Moderlieschen stibitzt.
Neben seiner umfangreichen ornithologischen Tätigkeit, die
sich u. a. auf Vogelzählungen und gewissenhafte Führung von Beobachtungsbüchern
erstreckt, ist Ehrhard Heller seiner Gemeinde ebenso unentbehrlich. Die
Gemeindeverordung aus dem Jahre 1972 beinhaltet ein Statut, das sich den
Schutz und die Pflege von Baumgruppen, Quellgebieten, geschützten
Pflanzen und dergleichen zur Aufgabe macht. Und dabei hat Bürgermeister
Jung, der nach Ehrhard Hellers Worten „ganz groß in Ordnung" ist,
in diesem einen unentbehrlichen Fachmann und Helfer.
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![]() in Heller's Garten |
Fotos: Manfred Müller aus Rundblick 1 1974
Johann Wolfgang von Goethe
Frühzeiger Frühling
Kommt ihr so bald? Schenkt mir die Sonne, Hügel und Wald? |
Büchlein zumal. Sind es die Wiesen? Ist es das Tal? |
Himmel und Höh! Goldene Fische Wimmeln im See. |
Rauschet im Hain; Himmlische Lieder Schallen darein. |
Blühender Kraft Naschen die Bienen Summend am Saft. |
Bebt in der Luft, Reizende Regung Schläfernder Duft. |
Bald sich ein Hauch, Doch er verlieret Gleich sich im Strauch |
Kehrt er zurück. Helfet, ihr Musen, Tragen das Glück! |
Saget, seit gestern
Wie mir geschah.
Liebliche Schwestern,