Erhard Heller


geb.: 1907
gest.: 1987

betrieb als begeisteter Ornithologe aktiven Naturschutz und 
pflanzte einige hundert Bäume in der Ortsflur

war nicht nur oben stehendes sondern auch
in der Feuerwehr Nitzschka aktiv
als Schriftführer und in der FFW Kapelle

Werner Ballschmieder

Im Garten der vier Jahreszeiten

Wenn der Frühling um diese Zeit, es ist der 23. März, hier und da auch erst schüchtern aus den Augenwinkeln zwinkert — bei Hellers in Nitzschka lacht er bereits übers ganze Gesicht. Eine derartige Fülle leuchtender Farben haben wir nicht erwartet. Man könnte den Garten einteilen in Schneeglöckchenhang, Staudengarten, Waldflorawiese und Steingarten, obwohl keine strenge Abgrenzung vorhanden ist. Lediglich die von Ehrhard Heller in langwieriger Arbeit eingefaßte Launzige, ein kleines, zuzeiten aber wildschäumendes Bächlein, durchschneidet das Gelände als willkommene Abwechslung. Sinnvoll und die sichere Hand des versierten Gartenfreundes verratend, fügen sich wunderschöne Gräser, Farne und edle Blütengehölze ins Bild, so, als hätte der Gärtnerphilosoph Karl Förster Pate gestanden. Von ihm habe ich auch, weil es hier eben zu allen Jahreszeiten überströmend blüht, die Überschrift entlehnt. Es ist an der Zeit, die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit Ehrhard Hellers als Naturschutzhelfer zu würdigen, Als autodidaktischer Vogelkundler hat er einen guten Namen, und seine gefiederten Lieblinge scheinen das zu wissen. Kaum glaubhaft, aber der schriftliche Nachweis liegt vor uns, daß auf seinen kaum zweitausend Quadratmetern 1973 15 Arten, zum Teil in mehreren Paaren, brüteten. Die „Vogelhecke", sein besonderer Stolz, wird alljährlich zur Wiege vieler, vieler Vogelkinder. Und wohin der Blick sich auch wendet, überall Nistkästen und Futterstellen. Ganz glücklich ist Ehrhard Heller, wenn sich der schönste unserer heimischen Vögel, der schillernde Eisvogel, bei ihm so sicher fühlt, daß er aus dem gemauerten Goldfischbecken hin und wieder ein Moderlieschen stibitzt.
Neben seiner umfangreichen ornithologischen Tätigkeit, die sich u. a. auf Vogelzählungen und gewissenhafte Führung von Beobachtungsbüchern erstreckt, ist Ehrhard Heller seiner Gemeinde ebenso unentbehrlich. Die Gemeindeverordung aus dem Jahre 1972 beinhaltet ein Statut, das sich den Schutz und die Pflege von Baumgruppen, Quellgebieten, geschützten Pflanzen und dergleichen zur Aufgabe macht. Und dabei hat Bürgermeister Jung, der nach Ehrhard Hellers Worten „ganz groß in Ordnung" ist, in diesem einen unentbehrlichen Fachmann und Helfer.
 
 

in Heller's Garten

Fotos: Manfred Müller aus Rundblick 1 1974

Johann Wolfgang von Goethe

Frühzeiger Frühling



 

Tage der Wonne, 
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne, 
Hügel und Wald?
Reichlicher fließen 
Büchlein zumal. 
Sind es die Wiesen? 
Ist es das Tal?
Bleuliche Frische! 
Himmel und Höh! 
Goldene Fische 
Wimmeln im See.
Buntes Gefieder 
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder 
Schallen darein.
       
Unter des Grünen 
Blühender Kraft 
Naschen die Bienen 
Summend am Saft.
Leise Bewegung 
Bebt in der Luft, 
Reizende Regung 
Schläfernder Duft.
Mächtiger rühret 
Bald sich ein Hauch, 
Doch er verlieret 
Gleich sich im Strauch
Aber zum Busen 
Kehrt er zurück. 
Helfet, ihr Musen, 
Tragen das Glück!

Saget, seit gestern
Wie mir geschah.
Liebliche Schwestern,